Samsung SyncMaster 226BW Reparatur
Anlässlich der erfolgreichen Reparatur meines Monitors "Samsung SyncMaster 226BW" möchte ich meine daraus gewonnenen Erkenntnisse und Erfahrungen auch an euch weitergeben. Aber erst von vorne: Angefangen hat das Problem, indem der Monitor im Standby immer gefiept hat, während die blaue LED am Einschaltknopf aus war. Irgendwann brauchte der Monitor immer länger und länger bis nach dem Einschalten endlich ein Bild sichtbar wurde. Als es schließlich schon 15-20min brauchte, habe ich im Internet recherchiert und tatsächlich einige Websites gefunden - alle gaben dasselbe Ergebnis: defekte Elkos (Elektrolytkondensator).
Unbedingt alle Kabel vom Monitor abstecken, bevor daran herumgebastelt wird! Weiters solltet ihr den Monitor abkühlen lassen und die Kondensatoren z.b. mit einem billigen Multimeter durch Spannungsmessung an den Kondensatoren langsam entladen!
Zum Öffnen des Monitors muss zuerst das Standbein abgenommen werden: drei zentral gelegene Schrauben an der Rückseite des Monitors. Darunter verbirgt sich nämlich eine von 3 kleineren Schrauben, die alle am unteren Rand des Monitors zu finden sind. Nachdem all diese Schrauben entfernt wurden kann man die vordere Seite des Monitors abnehmen - dazu einen flachen Schraubenzieher dazwischengeben und schrittweise "öffnen". Dann kann man schon das innere Gehäuse aus dem Monitor nehmen, dabei ist nur darauf zu achten, dass der innere Teil noch am vorderen Monitor (Standbyknopf) angeschlossen ist. Man steckt im nächsten Schritt dieses Kabel ab. Anschließend findet sich eine Blende unter der 4 Kabel liegen - am Besten ein Foto machen, wie diese angeschlossen sind und dann abstecken. Nun findet ihr 2 Platinen im Gehäuse: eine davon ist für die Grafik zuständig, die andere für die Spannungsversorgung. Man erkennt sie leicht daran, weil von außen der Stromstecker daran angeschlossen wird. Diese könnt ihr nun aus dem Rahmen lösen indem ihr 3-4 Schrauben öffnet. Wenn ihr die Platine dann herausnehmt, könnt ihr die Kondensatoren überprüfen. An dieser Stelle würde ich euch empfehlen die Kondensatoren zu entladen, indem ihr ein (billiges) Multimeter als Voltmeter verwendet und damit die Spannung an den Elkos messt. Dann solltet ihr euch aufschreiben, welche Kondensatoren defekt sind (oben nach außen gewölbt) bzw. welche ihr austauschen wollt. In manchen Foren wird empfohlen gleich alle Kondensatoren zu tauschen - ich habe die offensichtlich in Mitleidenschaft gezogenen sowie alle Kondensatoren in deren Nähe und alle Kondensatoren gleichen Typs auf der Platine ausgetauscht - funktioniert wieder wunderbar :-)
Folgende Kondensatoren waren bei mir eingebaut. Die Ersatzkondensatoren sind dabei alle von der Marke "Yageo Standard-Kondensator Radial" und die angegebenen Preise galten zum Zeitpunkt der Reparatur bei Conrad. In Summe kommt man also auf ca. 2.11&eur; und zahlt keinen Versand wenn man selber hingeht. Eine derart günstige Monitorreparatur gibt es selten ;-)
- 1x 50V, 47μF -> (Ersatz: 63V, 47μF) zu je 0.09€
- 1x 50V, 2.2μF -> (Ersatz: 100V, 2.2μF) zu je 0.06€
- 1x 50V, 22μF -> (Ersatz: 63V, 22μF) zu je 0.09€
- 1x 25V, 330μF -> (Ersatz: 25V, 330μF) zu je 0.12€
- 5x 25V, 820μF -> (Ersatz: 25V, 1000μF) zu je 0.35€
Die Kapazität der Ersatzkondensatoren sollte ungefähr gleich sein - amsonsten kann man auch ein wenig größere verwenden. Für die Spannungsfestigkeit gilt ungefähr dasselbe - größer ist ok, kleiner ist nicht ok. Natürlich - man braucht auch Lötzinn, einen Lötkolben, verschiedene Schraubenzieher, ... aber das gibts auch um ein paar Euro und ist allemal günstiger als gleich einen neuen Monitor zu kaufen.
Wie man lötet, kann ich euch leider nicht gut erklären - am Besten ihr lasst es euch zeigen oder schaut euch ein paar Youtube-Videos an. Wichtig ist, dass ihr keine Brücken (Kurzschlüsse) baut und dass ihr die Elkos richtig einbaut. Dazu am Besten auf der Platine mit wasserfesten Stift oder CD-Marker bei jedem Kondensator den Minuspol kennzeichnen bevor ihr den Kondensator auslötet...
In den folgenden Bildern erkennt man die Platine der Spannungsversorgung (von beiden Seiten), einen defekten Kondensator (blau) und einen scheinbar noch brauchbaren Kondensator (schwarz).
Anbei noch ein paar Links die mich sehr ermutigt haben, die Reparatur zu wagen. Die Bestellungen dort kosten etwas mehr >10€, aber vielleicht will jemand die Aufklärungsarbeit belohnen?